20 Minuten: Auswärtige an Zibelemärit – «dachte, ich müsse mich als Zwiebel verkleiden»

Der diesjährige Zibelemärit findet ohne jegliche Einschränkungen statt. Besuchende aus der ganzen Schweiz pilgerten an den Berner Traditionsanlass. 

Der diesjährige Zibelemärit in Bern findet wieder in vollem Umfang statt. Nachdem 2020 pandemiebedingt der Anlass nicht stattfand und 2021 nur in begrenzter Form, stehen diesen Montag 410 Marktstände in der Berner Innenstadt. Knapp 30 Tonnen Zwiebeln werden an 111 Ständen verkauft. Verkauft wird auch viel Glühwein, Käsekuchen und Zwiebelsuppe.

Besucher aus der ganzen Schweiz

Für viele Bernerinnen und Berner ist der Besuch des Zibelemärit vor oder nach der Arbeit längst zur Gewohnheit geworden. Üblicherweise bekommen Arbeitende in Bern den Halbtag frei. Andere Besucherinnen und Besucher reisen aus anderen Städten der Schweiz an, um den Berner Festtag zu erleben.

Tobias (27) aus Zürich hat sich für den Ausflug vorbereitet: «Ich habe extra geschaut, dass ich im Vornherein keine Zwiebeln kaufe, damit ich dann hier die frischen und authentischen Zwiebeln erwerben kann.» Für einige wird erst vor Ort klar, was der Zibelemärit eigentlich ist. «Zuerst habe ich gedacht, ich müsse mich als Zwiebel verkleiden, und habe nach Kostümen gesucht, dann aber gemerkt, dass man das nicht so macht», erzählt Lydia (27) aus dem Aargau. 

Aussterbende Tradition

Letztes Jahr gab es Einschränkungen, um Massenansammlungen zu vermeiden. Es gab weniger Marktstände, ein Alkoholausschankverbot für Standbetreibende und der Zibelemärit machte um 18 Uhr schon zu. Im Video freuen sich Besucherinnen und Besucher darüber, dass der diesjährige Anlass in gewohnter Form umgesetzt wird. «Es war mühsam, den Stand unter Einschränkungen aufzustellen. Ich bin froh, dass alles wieder normal ist», sagte Standbetreiber Andreas Moser (37) aus Worb. 

Die Landwirtinnen und Landwirte zeigen ihre Kreativität vor: Traditionelle Zwiebelzöpfe mit Blümchen werden geflochten. Frank führt die Tradition des Zwiebelzöpfens fort: «Meine Grosseltern verkauften auch schon Zwiebelzöpfe. Meine Frau und ich möchten es unseren Kindern beibringen. Es ist eine Tradition, die am Aussterben ist.» 

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